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Die Losgröße 1-Kette

Lesedauer: 3 Minuten 07.06.2018 Aktuelles & Trends

Wie Produktionsunternehmen mit individualisierten Produkten zum Wunscherfüller werden

Immer mehr Kunden wünschen sich Produkte nach individuellen Vorgaben – und alles möglichst kostenneutral. Ohne durchgängig digitale Prozesse ist dies von der Fertigungsindustrie nicht zu leisten. Welche Elemente zu einer Losgröße 1-Kette gehören, hat der ERP-Hersteller proALPHA zusammengestellt.

Im Handwerk sind auf Kundenwunsch gefertigte Produkte von jeher Gang und Gäbe. Dagegen ist die industrielle Fertigung von Einzelstücken und Kleinstauflagen noch relativ jung. Gerade einmal eines von fünf Unternehmen fertigt bereits Aufträge in Losgröße 1 zu Kosten einer Serienproduktion, so der Industrie 4.0-Index der Unternehmensberatung Staufen.

Konfiguratoren: Wünschen nach festen Regeln
Am Anfang steht der Wunsch des Kunden nach einem speziellen Produkt. Die Kunden der apra-Gruppe beispielsweise können sich über einen Online-Konfigurator eine individuelle Frontplatte für ihr Elektronik-Gehäuse oder ihren Schaltschrank zusammenstellen. Sie haben dazu eine umfassende Auswahl an Formen, Materialstärken, Abmessungen und Oberflächenbehandlungen. Wer schon etwas versierter ist, kann auch online seine eigene Frontplatte zeichnen und mit den gewünschten Bohrungen, Durchbrüchen und Frästaschen versehen. Im Webbrowser ist die Gestaltung mit Hilfe des Konfigurators von proALPHA ERP in wenigen Minuten durchgeführt.

Ein leistungsstarker Konfigurator ermöglicht aber nicht nur die Auswahl beliebiger Parameter wie Farben, Größen, Materialien sowie von Oberflächenbearbeitungen oder ergänzenden Ausstattungsoptionen. Er zeigt parallel auch ein Bild oder eine Zeichnung des konfigurierten Produkts. Darüber hinaus sollte er die technische Machbarkeit prüfen, Preise ermitteln und den möglichen Liefertermin errechnen können.

Für eine nahtlose Weiterbearbeitung muss ein Konfigurator auch in der Lage sein, alle nötigen Stammdaten, Stücklisten und Fertigungsaufträge zu erstellen. Was so einfach klingt, ist in vielen Unternehmen aktuell noch Zukunftsmusik. Denn vielerorts werden Spezifikationen eines Auftrags bis heute manuell weitergegeben und händisch in die Produktionssteuerung übertragen.

Aus der Konstruktion in die Produktion
Der Einsatz eines Konfigurators kann die Konstruktion von vielen Routineaufträgen entlasten, weil sich darin eine riesige Variantenvielfalt abbilden lässt. Die Konstruktionsabteilung hat dann mehr Zeit für hochspezialisierte Kundenwünsche. Für weitere Entlastung ist gesorgt, wenn Produktdaten und freigegebene Zeichnung automatisiert in das ERP-System übertragen werden. Denn dadurch entstehen weniger Rückfragen. Das ERP-System erstellt daraufhin alle Stücklisten sowie Arbeitsaufträge und speist diese in die Fertigungsplanung ein. Darüber hinaus initiiert es nötige Material- und Teilebestellungen.

Automatisierte Produktionsplanung
Mit sinkender Losgröße und zunehmender Variantenvielfalt steigt auch die Komplexität der Produktionsplanung. Sie muss für alle Aufträge die richtige Menge an Material zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Werkzeugen und dem richtigen Personal zusammenbringen, inklusive externer Lieferanten und Dienstleister. Die Kombination eines Konfigurators mit einem System für Advanced Planning and Scheduling (APS) ermöglicht eine auf die Unternehmensziele abgestimmte Produktionsplanung. Sie minimiert Durchlaufzeiten oder optimiert die Auslastung, und erlaubt kurzfristige Änderungen sogar noch bis fast unmittelbar vor Produktionsbeginn.

Einzelfertigung unter Serienbedingungen
Eine Losgröße 1-Fertigung erfordert ein schnelles Umkonfigurieren in der Produktion, mit entsprechender Auswirkung auf die Rüstkosten.

Umso wichtiger sind flexible Planungsalgorithmen, welche die Produktion so intelligent und effizient wie möglich organisieren. Ganz entscheidend ist zudem, dass die vertikale Integration bis auf die Maschinenebene im Shopfloor funktioniert. Maschinen müssen ihre Statusdaten direkt ans ERP-System melden. Die Übertragung von Fertigungsaufträgen auf die Maschinen muss ebenfalls digital erfolgen. Diesen Informationsaustausch ermöglichen serviceorientierte Architekturen, die über eine etablierte Middleware ein ERP-System wie proALPHA und Maschinen direkt koppeln.

Individuelle Produkte erfordern individualisierten Service
Die neue Produktvielfalt stellt auch höhere Anforderungen an den Service. Wann ist bei welchem Produkt eine Wartung fällig? Standardroutinen mit fixen Intervallen greifen hier nicht mehr. Einen genau auf die Einsatzbedingungen zugeschnittenen Service ermöglichen Lösungen für Predictive Maintenance.

Kannten früher Servicetechniker „ihre“ Produkte in- und auswendig, ist dies heute angesichts der Vielzahl der Produkte unmöglich. Welche Ersatzteile wo und wie auszutauschen sind, erfährt der Techniker aus der detaillierten Dokumentation. Sie liegt im zentralen Dokumenten-Managementsystem, auf das er auch von unterwegs jederzeit zugreifen kann.

Mit Effizienz zu individualisierten Produkten
Sechs von zehn Industrieunternehmen in Deutschland bewerten die Losgröße 1 als wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens und ihrer Branche, so die Staufen-Studie. Proprietäre System-Inseln verhindern zwar die Losgröße 1-Fertigung nicht, sie machen sie aber höchst unwirtschaftlich. Für eine kosteneffiziente Produktion nach Kundenwunsch sind daher Prozessautomation, ein umfassendes Datenmodell und durchgängige Datenflüsse zwingende Voraussetzung.

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