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Quo vadis ERP 2023 - Die Top-5-ERP-Trends 2023

Lesedauer: 3 Minuten 17.02.2023 Aktuelles & Trends

Traditionelle Kernsysteme mit neuen, voll integrierten Cloud-Services kombinieren

Die deutsche Industrie war im Jahr 2022 geprägt durch einige Herausforderungen, darunter die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg als auch die daraus resultierende Rohstoff- und Energiekrise. Davon waren klassische ERP-Bereiche wie etwa Beschaffung, Materialwirtschaft, Controlling und Logistik massiv betroffen. Wie kann man dem vorbeugen und worauf müssen Unternehmen achten, um diesen Herausforderungen zukünftig gewachsen zu sein? Wir haben fünf ERP-Trends für 2023 ausgemacht, die insbesondere mittelständische Unternehmen aus der Fertigungsindustrie auf dem Schirm haben sollten.

„Das Jahr 2022 hat ganz klar die Druckpunkte im ERP-Bereich aufgezeigt: Unternehmen müssen schneller, flexibler und anpassungsfähiger auf geopolitische und wirtschaftliche Situationen reagieren. Hinzu kommen regulatorische Anforderungen, die ebenfalls nach neuen Funktionen, Prozessen und Innovationen verlangen. Nur wer mit den sich abzeichnenden Trends geht, wird sein Unternehmen besser auf aktuelle sowie künftige Krisen und steigende Regulatorik vorbereiten können und wettbewerbsfähig bleiben.“

michael-finkler-02180_rund Michael Finkler, Geschäftsführer Business Development

Die Top-5-ERP-Trends, die Unternehmen 2023 kennen sollten:

  1. Schnell auf Krisenzeiten und politische Regulierungen reagieren
    Die größte Herausforderung ist das zeitnahe Reagieren auf sich schnell ändernde Situationen, ob Lieferkettenprobleme oder steigende Energiekosten. Diese Fähigkeit wird zukünftig wettbewerbsentscheidend sein. Zudem wird die politische Regulatorik auf nationaler und europäischer Ebene auch für mittelständische Unternehmen zunehmend engmaschiger. Nehmen wir beispielsweise das kommende Gesetz zum Emissionsausstoß. Nur die Unternehmen, die Lösungen für Energie- und CO2-Management vorweisen, werden die auf Bundes- und EU-Ebene geforderte Nachhaltigkeitsberichtserstattung ab dem Geschäftsjahr 2023 abbilden können. Dies verlangt nach einer neuen und integrierten Funktionalität für das ERP-System als zentrale Daten- und Prozessdrehscheibe.

  2. Lieferketten-Resilienz sicherstellen
    Die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens hängt ebenso von der Resilienz der Lieferkette ab. Vor allem in Zeiten mit begrenzten (finanziellen) Mitteln und Ressourcen wächst die Bedeutung des vom Unternehmen eingesetzten ERP-Systems. Denn als digitales Rückgrat eines Unternehmens spielt es beim Zusammenhalt partnerschaftlicher Ökosysteme, der Verzahnung von Lieferketten und somit auch für den Fortgang der Produktion eine unternehmensentscheidende Rolle. Die klassische Produktionsplanung könnte daher vor einer Renaissance stehen.

  3. Innovationschub durch Künstliche Intelligenz (KI)
    Dank des Industrial Internet of Things (IIoT) verfügen Unternehmen inzwischen über mehr Datenquellen und auch -mengen für Auswertungszwecke. Hinzu kommt, dass Hardware und Algorithmen sich von Jahr zu Jahr verbessern. Auf diese Weise können Geschäfts- und Produktionsprozesse zukünftig mit KI optimiert werden. Mit Hilfe von smarten und prädiktiven Beschaffungslösungen sowie nahtlos integrierbaren Tools aus der Cloud auf Basis von KI, und Machine Learning wird das klassische ERP-System deutlich intelligenter und erhält somit den nötigen Automatisierungsschub.

  4. Hohe Nachfrage für mobiles ERP und Datenzugang in Echtzeit
    Im Zeitalter von New Work müssen sich auch ERP-Anbieter mit einer wachsenden mobilen Belegschaft auseinandersetzen. Die Verwaltung von Kundenaufträgen, Urlaubsanträgen oder die Projektkoordination laufen inzwischen auch mobil ab. Das neue Gesetz zur Arbeitszeiterfassung in Deutschland unterstreicht zudem die Notwendigkeit eines mobilen, plattformübergreifenden und über die Cloud nutzbaren ERP. Standardisiert wird auch zunehmend der Datenzugang in Echtzeit, beispielsweise über intelligente Dashboards für eine detaillierte Bericht- und Prognoseerstellung.

  5. Die Cloud im Mittelstand – Evolution statt Revolution
    In der heutigen Zeit sind reine Cloud-Lösungen in der Fertigung noch extrem selten anzutreffen. Einer der Hauptgründe ist dabei, dass ERP-Systeme unternehmenskritisch sind. Das heißt, dass sie nicht als Erstes in die Cloud transferiert werden. Mittelständische Unternehmen verhalten sich noch vorsichtig in Bezug auf die Cloudifizierung von komplexen Fertigungsprozessen. Beispielsweise sind Lösungen im Bereich E-Procurement bereits überwiegend in der Cloud zu finden, während komplexe und stark modifizierte Anwendungen weiterhin on-premises laufen. Daher ist bei der Implementierung von Cloud-ERP-Systemen oder -Komponenten vielmehr eine Evolution statt eine Revolution zu beobachten. Nur durch eine sukzessive Abrundung der industriespezifischen Schlüsselprozesse im Standard und eine stärkere Konfigurierbarkeit der ERP-Lösungen lässt sich das volle Potenzial der Cloud ausschöpfen. Das funktioniert nur, wenn der Mittelstand diese Entwicklung mitgeht. Anbieter müssen also dafür sorgen, dass sie sich an die unterschiedlichen Digitalisierungs-Geschwindigkeiten ihrer Kunden anpassen. Im Kern geht es also darum, Kunden dabei zu unterstützen, ihre traditionellen Kernsysteme um neue, voll integrierte Cloud-Services sukzessive zu erweitern.
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